#30 Lasst uns (nicht) über das Wetter sprechen

DAS BRINGT`S

In herausfordernden Zeiten oder Krisen kommt es häufig innerhalb von Teams zu Diskussionen über Veränderungen, Rahmenbedingungen und Entscheidungen.

Dabei fällt auf, dass einige dieser Diskussionen konstruktiv verlaufen während andere sich verhaken und eher einem fruchtlosen Lamentieren gleichen.

Auch in der aktuellen Situation gibt es sicher viel zu bereden: die unzureichende Technik, die Unternehmenspolitik im Umgang mit der Krise, die Kinderbetreuung usw.

Dieser Hack soll dir helfen, diese Diskussionen in eine konstruktive Bahn zu lenken und zu einem positiven und handlungsorientierten Teamspirit beizutragen.

SO GEHT´S

Mit den „Circle of Influence“, von uns auch liebevoll „Wettermodell“ genannt, beschreibt Stephen Covey drei Kreise, die unsere Möglichkeiten auf eine Situation Einfluss zu nehmen aufzeigen:

Der innere Kreis stellt den Bereich dar, über den wir unmittelbar durch unser Handeln Kontrolle haben. Der mittlere Kreis ist der Bereich, auf den wir durch eigenes Zutun Einfluss nehmen können. Und der äußere Kreis ist der Bereich, der „uns passiert“ bzw. von dem wir betroffen sind. Auf ihn haben wir weder Einfluss noch Kontrolle, so wie beim Wetter.

In Diskussionen vermischen sich diese Ebene und nicht selten passiert es, dass wir uns im gemeinsamen Jammern über das Wetter verhaken. Ein Beispiel: Heute hast du eine große Gartenparty geplant und bist dabei, die letzten Vorbereitungen zu treffen. Auf einmal fängt es an, wie aus Eimern zu schütten. Jetzt kannst du dich in langen Tiraden über den Regen und die vermasselte Party ergehen oder du schnappst dir das „Wetter-Modell“ und fragst: “Okay, es regnet. Was kann ich konkret tun, um die Situation zu verbessern und die Party zu retten?” Z.B. die 3 Partyzelte aus dem Keller aufbauen und den Grill unter den Carport stellen. Und: “Auf was habe ich Einfluss, um die Party zu retten?” Z.B. könntest du alle Gäste kontaktieren und sie bitten, sich entsprechend zu kleiden und sich nicht entmutigen zu lassen.

Die gleiche Denke kannst du mit deinem Team nutzen, wenn du merkst, dass Diskussionen sich am „Wetter“ festfahren.

DARAUF SOLLTEST DU ACHTEN

Habe das Modell nicht nur in deinem Kopf und versuche, die Diskussion zu lenken. Dabei kann man oberlehrerhaft wirken und den Eindruck vermitteln, die Probleme nicht ernst zu nehmen.

Stattdessen gehe bewusst auf die Metaebene und mache das Modell mit einer kurzen Zeichnung transparent. Im Anschluss kommt ihr dann wieder zur eigentlichen Diskussion zurück.

Das bindet deine Mitarbeiter*innen ein, verankert das Modell in den Köpfen und führt im Idealfall dazu, dass in späteren Diskussionen mal jemand sagt: „Moment mal, kann es sein, dass wir hier grad über´s Wetter reden?“.

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