#12 Schulterschluss – Eure Führungskoalition stärken

DAS BRINGT´S

Wie im Konzept der Neuen Autorität beschrieben, ist die Führungskoalition eine wichtige Basis für gute Führung. Es geht darum, eure guten Beziehungen aufrecht zu erhalten und auch in Zeiten des Wechsels von Präsenz und Homeoffice im Austausch und auf dem Laufenden zu bleiben, um eine belastbare Beziehung für heute und die Zukunft sicher zu stellen. Daher empfehlen wir Euch, Euch regelmäßig im Führungsteam zu treffen, um best practices auszutauschen und up to date zu bleiben. Auch das Format der kollegialen Beratung kann hilfreich sein, Euch gegenseitig zu stärken und den Austausch zu fördern.

Und gerade jetzt im Übergang und in der Zukunft gib es sicher eine Menge an neuen Regelungen, Richtlinien und Rahmenbedingungen, die ihr zu beachten und zu gestalten habt. Sehr häufig ist es so, dass diese Vorgaben auch Interpretationsspielräume, Ausnahmen und Gestaltungsmöglichkeiten einräumen.

Wie gehen wir jetzt mit Homeoffice um? Welche Mitarbeiter*innen kehren als erste zurück und auf wen wird noch Rücksicht genommen? Welche Dienstreisen und Meetings sind unter welchen Bedingungen möglich? Welche Regelungen gelten für Urlaub, Arbeitszeit und Freizeitausgleich? usw..

Ihr seid nun gefordert, diese ganzen Informationen für euer Team zu übersetzen und die Rahmenbedingungen optimal im Rahmen des Machbaren zu definieren.

Eure Mitarbeiter*innen werden genau hinschauen, wie ihr damit umgeht, und sie werden vergleichen: Wieso geht Abteilung C anders damit um? Unser*e Chef*in legt alles viel strenger aus als die Anderen, oder? Wieso bekommt XY eine Ausnahme?
Es bieten sich also eine Menge Optionen für Missverständnisse, Neiddebatten und Unzufriedenheit.
Aber das muss nicht zwangsläufig sein, wenn Ihr innerhalb eures Führungsteams gut abgestimmt seid.

SO GEHT´S

Macht zu den neuen Vorgaben, Richtlinien und Rahmenbedingungen ein gemeinsames Meeting in Eurem Führungskreis. Schafft ein gemeinsames Verständnis dafür, wie ihr mit Ihnen umgehen wollt. Klärt gemeinsam offene Punkte, z.B. über die HR-Abteilung. Das Ziel sollte sein, dass Ihr alle “mit einer Zunge” eure Vereinbarungen gegenüber den Mitarbeiter*innen vertretet und umsetzt. Besprecht auch notwendige Ausnahmen gemeinsam, so dass Ihr sprachfähig seid, wenn ihr nach den Gründen gefragt werdet. In dieser Situation ist wichtig, dass ihr transparent, nachvollziehbar und offen agiert. So zeigt Iir, dass Ihr miteinander sprecht und für eure Mitarbeiter*innen eine starke Koalition bildet, um allen Anforderungen gerecht zu werden.

DARAUF SOLLTEST DU ACHTEN

Es ist verlockend, mal schnell unter der Hand für einen verdienten Mitarbeiter eine Ausnahme von einer Regel zu machen. Im Grunde ist es aber ein Eigentor: Ihr schwächt euch selbst und auch eure Führungskolleg*innen mit solch einem Verhalten.

Wenn Ihr denkt, dass es gute Gründe für eine Ausnahme oder Abweichung gibt, dann macht es transparent. Sagt zu dem Mitarbeiter: “Ich nehme das mal mit in unseren Führungskreis”, besprecht es dort offen und akzeptiert eine gemeinsam getroffene Entscheidung.
So merken eure Mitarbeiter*innen, dass ihr nachvollziehbar, glaubwürdig und fair agiert und das stärkt euch und die Akzeptanz der neuen Rahmenbedingungen.