DAS BRINGT`S
Veränderte Rahmenbedingungen, wie z.B. dauerhaft virtuelles Arbeiten, sind zwar ein team-externer Faktor, dennoch können und werden sie gruppendynamische Prozesse auslösen.
Die geübte soziale Ordnung gerät durcheinander, Stress löst Stress aus und irgendwie ist alles gar nicht mehr so harmonisch, wie vorher.
Oder es ergeben sich neue Aufgaben, um die gerungen wird; ein*e Kolleg*in verlässt das Team oder jemand kommt dazu. Auch das kann in eingespielten Teams zu schwelenden oder offenen Konflikten führen.
Verwunderlich ist das alles nicht und daher möchten wir dir hier aufzeigen, wie du Gruppendynamik analysieren und so Deinem Team helfen kannst, wieder “in die Spur” zu kommen.
SO GEHT´S
Zur Betrachtung der Situation kannst du das Teamrad nach Tuckman benutzen. Tuckman zeigt in seinem Modell vier Phasen auf, die jede Gruppe auf dem Weg zur Teambildung durchläuft.
Die Kreisdarstellung soll dabei aufzeigen, dass es sich nicht um einen statischen Prozess handelt, sondern dass Teams durchaus zwischen den Phasen springen können, je nachdem, wie einschneidend die einwirkenden Veränderungen oder Impulse sind.
In jeder Phase der Teamentwicklung hast Du bzw. habt Ihr die Möglichkeit, den Prozess durch geeignete Maßnahmen und euer Handeln positiv zu beeinflussen.
Wenn Du merkst, dass es unter den Kolleg*innen anfängt zu „ruckeln“, könnte es sein, dass ihr wieder in einer Phase des Stormings gelandet seid. Dann ist es wichtig, dass Ihr gemeinsam für Orientierung zu sorgt und entstandene Konflikte aktiv und konstruktiv anzugeht. Es ist die Zeit, wo ihr enger in den Austausch gehen solltet, um unterschiedliche Bedürfnisse und Interessen zu ergründen und zu versuchen, sie fair gegeneinander abzuwägen.
Es gilt, einen möglichst zügigen Übergang in die Phase des Normings zu unterstützen, damit ihr wieder eine stabiles Gefüge entwickelt.
DARAUF SOLLTEST DU ACHTEN
Veränderungen und die daraus entstehende Gruppendynamik lösen viel Frust aus. Lasst euch davon nicht entmutigen und versucht, zusammen an den Chancen zu arbeiten, die sich in der veränderten Lage ergeben.
Auch hier hilft, wie so oft, Offenheit und Transparenz: nutzt das Modell gemeinsam, um auf der Meta-Ebene Eure Dynamik anzuschauen. Es kann auch sehr entlastend sein, zu sehen, dass eure Schwierigkeiten keine Ausnahme sind, sondern der Dynamik eine gewisse Normalität innewohnt.
Wer war denn noch nie mit einer Gruppe gemeinsam im Urlaub und hat den verflixten dritten oder vierten Tag erlebt … eben!
Und noch was: Auch in frisch gegründeten Teams (z.B. für ein Projekt) macht es Sinn, sich bereits zu Beginn und dann regelmäßig das Teamrad anzuschauen und zu reflektieren, in welcher Phase ihr euch befindet. Der regelmäßige Schwenk auf die Meta-Ebene hilft, Probleme frühzeitig zu erkennen und besprechbar zu machen.
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