#41 “Don’t stand so close to me”: Vertrauen statt Micromanagement

DAS BRINGT`S

Der Horror: Deine Mitarbeiter*innen sitzen im Homeoffice faul herum und keiner tut was. Und wenn doch, dann hast Du nicht die übliche Kontrolle über die Qualität der Arbeitsergebnisse. Geschweige denn die Bandbreite, jeder*m einzelnen immer klare Anweisungen zu geben… Moment, merkst Du was? Stimmt, diesen Führungsstil von “Command & Control” wolltest Du doch sowieso schon lange nicht mehr. Wie wäre es, das Homeoffice als Chance zu begreifen (siehe #58a), mal grundsätzlich über das Thema “Delegieren” nachzudenken?

SO GEHT´S

Wie Du ja schon vom Situativen Führen weißt, erfordern jede*r Mitarbeiter*in und jede Aufgabe eine Anpassung des Delegationsstils. Stell Dir Delegation doch mal wie diese Skala vor:

Die 7 Stufen der Delegation

Nun betrachte alle Aufgaben als Entwicklungsmöglichkeit für Deine Mitarbeiter*innen und frage Dich: Wer sollte hier zu welchen Anteilen was entscheiden? Du hast 7 Möglichkeiten:

  1. Verkünden: Du entscheidest und teilst der*m Mitarbeiter*in die konkrete Aufgabe mit.
  2. Verkaufen: Du entscheidest, teilst die Aufgabe mit, erläuterst den Hintergrund und beantwortest Rückfragen.
  3. Befragen: Du befragst den*die Mitarbeiter*in nach eigenem Input und entscheidest dann, wie die Aufgabe erledigt wird.
  4. Konsens: Ihr diskutiert und entscheidet gemeinsam, wie die Aufgabe erledigt wird.
  5. Beraten: Dein*e Mitarbeiter*in entscheidet, wie die Aufgabe erledigt wird, nachdem Du Deinen Input dazu gegeben hast.
  6. Erkundigen: Dein*e Mitarbeiter*in entscheidet, informiert Dich und beantwortet Deine Rückfragen.
  7. Delegieren: Dein*e Mitarbeiter*in entscheidet selbständig ohne Deine inhaltliche Beteiligung.

Stelle Deinen Mitarbeiter*innen diese Skala vor und entscheide mit ihnen gemeinsam, welche Aufgabe Du ihnen auf welche Weise delegieren wirst. Seid Ihr unterschiedlicher Meinung (z.B. Du präferierst 3, Dein*e Mitarbeiter*in 7), könnt Ihr Euch in der Mitte treffen. So ist allen stets klar, wer welche Verantwortung trägt. Dieses Tool heißt “Delegation Poker” und stammt aus der Toolbox “Management 3.0” (www.management30.com).

DARAUF SOLLTEST DU ACHTEN

Das Tool kannst Du auf individueller und auf Teamebene einsetzen. Generell ist es ratsam, zunächst im 1:1-Gespräch das Tool zu erklären und mit den Einzelpersonen erste Delegationen zu definieren. Das erleichtert das gemeinsame Verständnis auf Teamebene. Nutze ein Whiteboard oder andere Visualisierungstools (#57) für Eure Vereinbarungen.

Delegiere dynamisch! Ziel ist, nicht bei der einmal entschiedenen Delegationsart zu bleiben, sondern sich Schritt für Schritt von links nach rechts zu entwickeln.

ACHTUNG: Nutze diese Form des Delegierens nur, wenn Du den Dialog auch wirklich suchst. Wecke kein Gefühl der Partizipation, wenn Du am Ende doch selbst entscheiden willst.

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