#6 Gemeinsam Neues lernen: Das Growth Mindset

DAS BRINGT`S

Wohl niemand hätte gedacht, dass wir einmal nahezu alle in derselben Situation sein wĂĽrden und von zu Hause aus im virtuellen Team arbeiten mĂĽssen. Und es zeichnet sich ab, das Teile unserer Arbeit sich auf längere Sicht eher online abspielen werden. Unternehmen waren hierauf unterschiedlich gut vorbereitet – nicht nur auf technologischer, sondern auch auf zwischenmenschlicher Ebene, wie beispielsweise in Bezug auf virtuelle Teamarbeit. Wie oft hast du in den letzten Monaten Sätze gehört wie: 

  • “Das geht nicht.”
  • “Das können wir nicht.”
  • “Das ist nicht so gut wie sonst.”

…Oder du, deine Kolleg*innen oder deine FĂĽhrungskraft haben diese Sätze selbst gesagt. 

Doch wie wäre es, wenn man mit nur einem einzigen kleinen Wörtchen aus dieser Not eine Tugend machen könnte? Ja, genau, mit nur einem Wort… 

… “noch”.

  • “Das geht noch nicht.”
  • “Das können wir noch nicht.”
  • “Das ist noch nicht so gut wie sonst.”

Dieses Wort ändert alles, denn es rüttelt an scheinbar feststehenden Wahrheiten und zeigt sie als das, was sie wirklich sind: Zustandsbeschreibungen. Und Zustände lassen sich ändern. Die Stanford-Professorin Carol Dweck (Psychologie) hat in zahlreichen Studien mit Schülern beobachtet, dass diejenigen, die ein sogenanntes “Growth Mindset” (“Ich kann das noch nicht.”) haben, Herausforderungen suchen und sich von Rückschlägen nicht umwerfen lassen. Schüler mit einem sogenannten “Fixed Mindset” (“Ich kann das nicht.”) hingegen scheuen das Neue aus Angst zu scheitern.

SO GEHT´S

Um dich und deine Teamkolleg*innen vom Fixed Mindset zum Growth Mindset zu entwickeln, solltest du vor allem zwei Dinge beherzigen:

  1. Seid ehrlich und begegnet den Dingen, die euch noch nicht gut gelingen, mit offenen Armen. Jetzt ist nicht die Zeit fĂĽr “Augen zu und durch”. Sorge fĂĽr eine  offene und transparente Kommunikation. Niemand sollte Angst haben mĂĽssen oder sich schämen, weil er*sie etwas noch nicht kann. Benennt die Herausforderungen, tauscht euch aus, helft einander und lernt von- und miteinander.
  2. Gib Anerkennung, aber lobe nicht das, was deine Kolleg*innen scheinbar “sind” (“Du kannst das einfach so gut.”), sondern lobe Initiative und Anstrengung (“Danke, dass Du Dich so reinhängst.”) Denn wer schon etwas “ist”, der muss nichts mehr werden. Er hat aber oft Angst zu versagen, denn ein Scheitern würde bedeuten: Du “bist” es vielleicht doch nicht. Wer aber erlebt, dass das eigene Engagement unabhängig vom unmittelbaren Erfolg gewertschätzt wird, der hat keinen Grund, das Scheitern zu fürchten.

DARAUF SOLLTEST DU ACHTEN

Geh aufrichtig auch mit deinen eigenen Lernfeldern um. Es bricht dir keinen Zacken aus der Krone zu sagen: “Das ist auch für mich was Neues.” Erlaube auch dir selbst zu lernen und zu wachsen. Mache deine Kolleg*innen und deine Führungskraft zu Mitstreitern. Denk dran: Das Growth Mindset ist eine Haltung, kein Tool.

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