DAS BRINGT’S
Wohl niemand hätte gedacht, dass wir einmal nahezu alle in derselben Situation sein
wĂĽrden und von zu Hause aus im virtuellen Team arbeiten mĂĽssen. Und es zeichnet
sich ab, das Teile unserer Arbeit sich auf längere Sicht eher online abspielen werden.
Unternehmen waren hierauf unterschiedlich gut vorbereitet – nicht nur auf
technologischer, sondern auch auf zwischenmenschlicher Ebene, wie beispielsweise
in Bezug auf virtuelle Teamarbeit. Wie oft hast du in den letzten Monaten Sätze
gehört wie:
● “Das geht nicht.”
● “Das können wir nicht.”
● “Das ist nicht so gut wie sonst.”
…Oder du, deine Kolleg*innen oder deine Führungskraft haben diese Sätze selbst
gesagt.
Doch wie wäre es, wenn man mit nur einem einzigen kleinen Wörtchen aus dieser
Not eine Tugend machen könnte? Ja, genau, mit nur einem Wort…
… “noch”.
● “Das geht noch nicht.”
● “Das können wir noch nicht.”
● “Das ist noch nicht so gut wie sonst.”
Dieses Wort ändert alles, denn es rüttelt an scheinbar feststehenden Wahrheiten und
zeigt sie als das, was sie wirklich sind: Zustandsbeschreibungen. Und Zustände
lassen sich ändern. Die Stanford-Professorin Carol Dweck (Psychologie) hat in
zahlreichen Studien mit SchĂĽlern beobachtet, dass diejenigen, die ein sogenanntes
“Growth Mindset” (“Ich kann das noch nicht.”) haben, Herausforderungen suchen
und sich von Rückschlägen nicht umwerfen lassen. Schüler mit einem sogenannten
“Fixed Mindset” (“Ich kann das nicht.”) hingegen scheuen das Neue aus Angst zu
scheitern.
SO GEHT’S
Um dich und deine Teamkolleg*innen vom Fixed Mindset zum Growth Mindset zu
entwickeln, solltest du vor allem zwei Dinge beherzigen:
- Seid ehrlich und begegnet den Dingen, die euch noch nicht gut gelingen, mit
offenen Armen. Jetzt ist nicht die Zeit für “Augen zu und durch”. Sorge für eine
offene und transparente Kommunikation. Niemand sollte Angst haben mĂĽssen
oder sich schämen, weil er*sie etwas noch nicht kann. Benennt die
Herausforderungen, tauscht euch aus, helft einander und lernt von- und
miteinander.
- Gib Anerkennung, aber lobe nicht das, was deine Kolleg*innen scheinbar
“sind” (“Du kannst das einfach so gut.”), sondern lobe Initiative und
Anstrengung (“Danke, dass Du Dich so reinhängst.”) Denn wer schon etwas
“ist”, der muss nichts mehr werden. Er hat aber oft Angst zu versagen, denn
ein Scheitern würde bedeuten: Du “bist” es vielleicht doch nicht. Wer aber
erlebt, dass das eigene Engagement unabhängig vom unmittelbaren Erfolg
gewertschätzt wird, der hat keinen Grund, das Scheitern zu fürchten.
DARAUF SOLLTEST DU ACHTENaa
Geh aufrichtig auch mit deinen eigenen Lernfeldern um. Es bricht dir keinen Zacken aus der Krone zu sagen: “Das ist auch für mich was Neues.” Erlaube auch dir selbst zu lernen und zu wachsen. Mache deine Kolleg*innen und deine Führungskraft zu Mitstreitern. Denk dran: Das Growth Mindset ist eine Haltung, kein Tool.
https://www.ted.com/talks/carol_dweck_the_power_of_believing_that_you_can_impr
ove?language=de#t-267261