#18 Über Motivation sprechen

DAS BRINGT`S

Die Zeit im Homeoffice hat für viele die eigene Motivation auf den Prüfstand gestellt. Viele der Rahmenbedingungen, die dich und dein Team im Normalfall motivieren (Nähe, Kontakt, Austausch) waren nicht, oder nur auf Umwegen, vorhanden. Dafür spielten andere Faktoren auf einmal eine größere Rolle, z.B. Unabhängigkeit und klare Kommunikation. Wenn es nun langsam zurück an den Arbeitsplatz geht, lohnt sich der Blick auf die Motivationslage: Was hat sich durch die Erfahrung verändert? Was ist gleich geblieben? Die Moving Motivators von Jurgen Appelo (Management 3.0) helfen dir, deine Mitarbeitenden in der Übergangsphase von Home Office ins “New Normal” zu begleiten.

SO GEHT´S

Zielorientiert über Motivation zu sprechen, kann für Führungskräfte eine herausfordernde Aufgabe sein. Die Frage: “Was motiviert dich?” überfordert oft die*den Gefragte*n, die Antwort dann den*die Fragende*n. Hier helfen die Moving Motivators. Sie packen einige der gängigen zeitgenössischen Motivationskonzepte (z.B. Reiss-Profil und “DRIVE”) in 10 Kärtchen, die du als Gesprächsleitfaden verwenden kannst.

Schritt 1: Motivatoren erklären.

Anerkennung: Die Menschen um mich herum schätzen, was ich tue und wer ich bin. 

Wissbegierde: Ich möchte viele Dinge untersuchen, lernen und ausprobieren.

Freiheit: Bezüglich meiner Arbeit und Verantwortung bin ich unabhängig von Anderen.

Status: Meine Position ist gut und von den Menschen, die mit mir arbeiten, anerkannt.

Sinnerfüllung: Mein Lebenssinn spiegelt sich auch in meiner Arbeit wider.

Ehre: Meine persönlichen Werte spiegeln sich in meinem Arbeitsumfeld wieder, und das fördert meine Loyalität.

Ordnung: Es gibt ausreichend Regeln und Vereinbarungen für eine stabile Umgebung.

Perfektionierung: Meine Arbeit fördert und fordert meine Kompetenzen, übersteigt meine Fähigkeiten aber nicht.

Einfluss: Es gibt genug Möglichkeiten für mich, auf das Einfluss zu nehmen, was um mich herum passiert.

Verbundenheit: Ich habe gute soziale Kontakte zu den Menschen in meinem Arbeitsumfeld.

Schritt 2: Karten sortieren.

Bitte Dein Gegenüber, zunächst die 3 für sie*ihn herausragendsten Motivatoren auszuwählen, dann noch 2-3 weitere, die ebenfalls von Bedeutung sind. Bitte die Person nun, die gewählten Karten nach Wichtigkeit von links nach rechts abzulegen. Die übrigen Karten (*) kommen ganz nach rechts.

Schritt 3: Ausgangssituation abbilden.

Nun bittest du die Person, die Karten nach oben (+) oder unten (-) zu verschieben, je nachdem, in welchem Maß der betreffenden Motivator im Home Office befriedigt war bzw. gelebt werden konnte. Besprecht, wo Energien im Home Office frei wurden, und was als eher demotivierend erlebt wurde.

Schritt 4: Neue Situation abbilden.

Bitte die Person dann, die Motivatoren mit Blick auf die sich nun verändernde Rückkehr-Situation nochmals zu justieren. Was geht hoch, was runter, was bleibt gleich? Frage nach Erwartungen, Hoffnungen und Sorgen. Überlegt gemeinsam, wie ihr die Motivation stärken könnt.

DARAUF SOLLTEST DU ACHTEN

Die Begriffe sind nicht in Stein gemeißelt. Wenn für dich oder dein Gegenüber andere Worte oder Nuancen zutreffender erscheinen, zögert nicht, eure eigenen Begriffe zu verwenden.

Gehe mit gutem Beispiel voran. Wenn du deine eigene Motivations-Landkarte legst (“Das habe ich über mich gelernt…”), öffnest du die Tür für die andere Person, sich mehr zu zeigen.

Es kann Sinn machen, in einem ersten Meeting nur die Karten zu zeigen (Schritt 1). Schritt 2 ist dann die Hausaufgabe, Schritte 3 und 4 macht Ihr im nächsten Meeting gemeinsam. 

Mehr Infos unter: https://management30.com/practice/moving-motivators/0/Die Karten gratis downloaden: https://management30.com/practice/moving-motivators/#download

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