#45 “So lonely” – Verantwortung übernehmen für einsame Mitarbeiter

DAS BRINGT`S

Du findest hier viele Tipps zu Themen, wie Produktivität, Kommunikation und Tools. Auch zu Motivation, Teamspirit und Gesundheit gibt es Anregungen. 

Doch lass uns kurz über eine Deiner bedeutungsvollsten Aufgaben im Homeoffice sprechen: Als Führungskraft hast Du eine Fürsorgepflicht. Du trägst die Mitverantwortung für das körperliche und psychische Wohlergehen deiner Mitarbeiter*innen. Und zwar nicht nur derer, die irgendwie Familie und Homeoffice unter einen Hut bringen müssen. Sondern vor allem derer, die alleine zu Hause sind. Für die nun ein Großteil der sozialen Interaktionen in der Arbeit wegfallen. Für die die Einsamkeit zur Belastung werden kann.

SO GEHT´S

Beobachte: Nimmst du Verhaltensänderungen bei Personen wahr? Werden Personen auf einmal untypisch still? Wirken sie traurig oder sorgenvoll? Sind sie schlecht zu erreichen? Oder werden sie auf einmal schroff und abwertend? Haben sie Konflikte, wo vorher keine waren? All dies können Alarmsignale und Hilferufe sein.

Suche das Gespräch: Check öfters mal bei diesen Personen ein. Frage sie, wie es ihnen geht, was ihnen gerade leicht und was schwer fällt. Ein 2er-Chat ist eine einfache, unaufdringliche Möglichkeit, öfters in Kontakt zu treten. Reserviere bei Telefonaten immer noch ein paar Minuten für persönliche Themen.

Sprich über eigene Gefühle: Oft fällt es gerade den Personen, die sich isoliert fühlen, besonders schwer, über ihre Lage zu sprechen. Häufig (nicht immer) haben sie weniger extrovertierte Persönlichkeiten. Sei daher ein Vorbild und sprich darüber, was dir Sorgen bereitet, worüber du dich freust, auf was du hoffst. Und dann frage: “Und du? Wie ist das bei dir gerade?” Damit hilfst du ihnen, Vertrauen zu schöpfen und sich zu öffnen.

Gefühle nicht bewerten: Wann hat es dir das letzte Mal geholfen, als jemand sagte: “Kein Grund, traurig zu sein!” Genau! Das hilft keinem. Was die Person jetzt nicht braucht, ist jemand, der*die sagt, dass mit ihrem Gefühl etwas verkehrt ist. Zeige Verständnis und betone, dass es OK ist, Trauer, Sorgen, Angst usw. zu spüren. Frage, wie du unterstützen kannst.

Buddy-System: Delegiere Aufgaben so, dass die Person nicht allein, sondern im Tandem mit anderen Teammitgliedern arbeitet. So sorgst du für mehr Interaktion. Evtl. machst du dich auch selbst mal zum*zur Tandempartner*in.

DARAUF SOLLTEST DU ACHTEN

Du bist (vermutlich) kein*e Psychotherapeut*in. Darum bleibe am Ball: Beobachtest du, dass deine Maßnahmen eine positive Veränderung unterstützen? Wirkt die Person ausgeglichener, zufriedener? Super, weiter so. Doch sollten die negativen Anzeichen sich häufen und du ernsthaft beginnen, dir Sorgen zu machen, dann zögere bitte nicht, dir selbst Hilfe zu holen. 

📱Klicke hier um Hacks, Reflexionsfragen und weitere Impulse direkt per App zu erhalten.